Erlerne ich Klarinette oder Trompete? - diese schwere Frage stellte sich
mir, als ich im Musikverein ein Instrument erlernen wollte. Bereits mit
neun Jahren konnte ich mich für das bessere Instrument entscheiden,
zumal die Trompete bereits von einem anderen Familienmitglied gespielt
wurde. Mit 2,50 DM in der Hand ging es zum Klarinettenunterricht in
einer Dreier-Gruppe. Musikalisch steil aufwärts ging es dann, als ich
mit 16 Jahren zu einem professionellen Lehrer kam, bei dem ich
Einzelunterricht erhielt. Dies motivierte mich so stark, dass es bald
nötig wurde, meine Bemühungen auf zwei Instrumente zu verteilen. Da ich
in diversen Tanzmusikbesetzungen spielte, in denen das Saxophon eine
wichtigere Rolle spielte als die Klarinette, war diese Entscheidung
leicht zu treffen. Damit konnte ich mir einen sehnsüchtigen
Kindheitstraum erfüllen, der sich bis dato nur als schwacher Trost
durch mein Leben begleitet hatte:" Du wirst irgendwann mal Saxophon
spielen." Irgendwann war erreicht!
Während des Abiturs hatte ich dann richtig Lust und Zeit zum Üben und
so entschloss ich mich, Lehramt für Musik und Physik an der Uni Gießen
zu studieren. Der Gedanke, nicht unmittelbar im Anschluss an das Studium
eine Stelle als Lehrer zu bekommen, bewegte mich aber, die Tätigkeit,
mit der ich mein Studium finanzieren konnte, zur Berufung zu machen.
Nach 10 Jahren selbstständiger Tätigkeit als Klarinetten- und
Saxophonlehrer an verschiedenen Musikschulen wurde mir eine Stelle
als Musikschulleiter angeboten. Natürlich nahm ich diese Stelle mit
Begeisterung an. Auf diesen Wegen konnte ich also mein Hobby zum Beruf
machen und sage: "Mir konnte nichts Besseres widerfahren!" Musik von
morgens bis morgens, immer mit anderen Menschen,
immer für andere Menschen.
Mit "SAXISM" ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, den wir zusammen ausbauen und zum Leben erwecken.
Wie wäre mein Leben bis jetzt wohl verlaufen, wenn ich mit neun Jahren Trompete gelernt hätte? Irgendwie ein unvorstellbarer Gedanke . . .